Hallo zusammen

Ich dachte, da hier schon lange keine Frage mehr gestellt wurde, stelle ich mal eine.
Fragen kommen mir sehr viele in den Sinn, aber ich beginne mal mit einer…
Wie häufig packt ihr euer Teleskop, geht in die Kälte und beobachtet?
Und wie lange dauert eine typische Beobachtungsnacht bei euch?
Ich hoffe, es kommen viele Antworten
Liebe Grüsse
Lulu

Also, momentan komme ich wohl kaum auf eine richtige Beobachtungsnacht im Monat, was vor allem an der Arbeit oder Studium liegt. Aber ich arbeite seit einiger Zeit wieder daran, öfter rauszukommen bzw. wenigstens zwei Mal im Monat eine Sternwartenführung zu machen.
Die Kälte sollte dabei kein Hindernis sein, solang´s nicht unter 20 Grad minus hat… dafür gibt´s ja warme Klamotten!
Aber wenn ich mal draußen bin und die Nacht gut ist, kann ich schon einige Stunden am Teleskop verbringen. Die Zeiten, wo ich bei Sonnenuntergang aufgebaut und bei Sonnenaufgang abgebaut habe, sind aber schon lang her, leider… liegt wahrscheinlich am Alter (?)   

Grüße,
Peter

Bei mir war es die 3 letzten Jahre extrem selten - so ca. 1-3 mal im Jahr? War auch sehr viel zu tun mit dem Studium und so. Ich hoffe aber, dass es wieder besser wird.

Hallo Lulu,

fantastische Idee

Ich werde mal etwas weiter ausholen.

Bei mir ist es leider ähnlich wie bei Peter und Mary. Die Zeiten, wo ich mir ganze Nächte um die Ohren geschlagen habe, sind vorbei. Seitdem ich studiere, bleibt leider nicht mehr viel Zeit zum Beobachten. Daher habe ich die klaren Nächte während unseres diesjährigen Androtreffens richtig genossen

Seit zwei Jahren bin ich meistens nur noch mit einem kleinen Zeiss 63/840 Telementor vom Cottbuser Planetarium unterwegs, weil ich meine "große" Ausrüstung fast vollständig verkauft habe. Und man staunt, was selbst mit so kleinen Optiken alles möglich ist

Das Geld, welches ich früher in meine Technik investiert habe, fließt derzeit fast überwiegend in die Restauration und Erhaltung meiner drei Autos: ein Trabant '89, ein Barkas '88 und mein Alltagsfahrzeug Honda Civic (mittlerweile aber auch schon 13 Jahre alt).

Leider bietet mein derartiger Wohnort (Senftenberg) auch bei weitem nicht den dunklen Sternenhimmel, wie ich ihn von meiner Heimatstadt Forst gewohnt war.

Dann ist da noch das Forum, was ständiger technischer Wartung und Verbesserung bedarf. Aber weil ich mich gerne darum kümmere, würde ich es nicht als Belastung bezeichnen

Und um mir nebenbei noch etwas hinzuzuverdienen, habe ich im April beim EU Projekt Hands-On Universe angefangen, wo wir versuchen, das Thema Radioastronomie pädagogisch wertvoll für Schulen aufzuarbeiten.

Liebe Grüße
Falko

Hallo Zusammen,

schließe mich da mal Falko an … seit ich studiere, komme ich kaum noch zum Beobachten. Nicht, dass daran nur das Studium schuld wäre - nein, es sind natürlich hauptsächlich andere Dinge die mich vom Beobachten abhalten. Auch sind andere zeit- und kostenintensive Hobbies dazugekommen (ebenfalls wie bei Falko zwei alte Autos: VW Golf 2 Bj. 1987 und noch ein VW Golf 2 GTI 16V Bj. 1991), so dass die Astronomie die letzten Jahre eher hinten anstehen musste. Irgendwie benötigt man - seit die Schule vorbei ist - auch deutlich mehr Geld für Alles, d.h. etwas (mehr) Arbeiten sollte man nebenbei auch. Zum Glück habe ich immerhin hier etwas im astronomischen Bereich gefunden .

Früher sah das natürlich anders aus - da wurde jede Möglichkeit im Winter genutzt um das Teleskop in den Garten zu stellen und auch öfters mit 1-2 Hardcore-Astronomen des Vereins an dunklen Plätzen beobachtet. Damals hat man eben auch noch kein eigenes Auto gehabt .

Aktuell "langweilt" mich mein 12" Dobson etwas, d.h. ich brauche etwas größeres. Bin seit einer Weile am Schleifen eines 18" Spiegels, aber der liegt auch schon mind. 1 1/2 Jahre unberührt und angefangen im Keller rum. Ein "fetter" Spiegel würde sicherlich einiges mehr an Begeisterung fürs "Spechteln" zurückholen   .

Hallo Lulu.

Ich fahr mindestens einmal im Monat mit ein paar Leuten der Sternwarte Ingolstadt zum beobachten raus. Habe vom Verein ein 10'' Dobson geliehen. Echt toll. Allerdings ist es immer schwierig auch zusammen zu kommen. Unter der Woche muss ja meist jeder arbeiten usw.
Von meinem Garten aus ist es leider au schlecht, überall Straßenlaternen und Industrie. Am Donnerstag bin ich immer bei unserer Sternwarte, die ist leider mitten in der Stadt auf dem Dach einer Schule, aber für Mond und Planeten geht das schon.
Die Kälte ist natürlich auch noch so ein Thema, da helfen nur dicke Boots und ein Skianzug.

Am liebsten würde ich außerhalb der Stadt wohnen, dass ich auch vom Garten aus beobachten kann. Das wäre ein Traum.

Lieber Gruß
Marlene

Hallo zusammen
Was studiert ihr denn so?

Bei mir ist es recht unterschiedlich wie häufig ich gehe.
In den Ferien gehe ich oft. Zwar nicht so oft wie es gehen würde aber ziemlich oft (etwa zwei bis drei mal pro Woche).
Wenn ich Schule habe, kann ich schlecht einfach während der Woche einige Stunden schlaf "schwänzen". Deshalb beobachte ich da immer nur am Wochenende.
Ich versuche also immer, mindestens einmal pro Woche zu gehen. Aber häufig macht mir das Wetter einen Strich durch die Rechnung und ich kann nicht gehen.

Lulu hat gesagt

Was studiert ihr denn so?

Ich studiere auf einer FH Maschinenbau (Fachrichtung Fertigungstechnik) im 5. Semester. Habe gerade mein Praxissemester bei einer Fa. im medizintechnischen Bereich hinter mich gebracht. War da in der Forschung & Entwicklung im Bereich Endoskopie/Minimalinvasive Chirurgie tätig. Die Medizintechnik ist auch mein späteres Hauptziel. Ansonsten steht auf der "Wunschliste" noch etwas im Bereich Automobiltechnik, sofern das nichts mit Medizintechnik wird  .

Klingt auf jeden Fall spannend, was du studierst =D Nur für mich wäre es nichts, ich verstehe Maschinen nur, wenn ich auf einen Knopf drücken kann und es dann funktioniert =)

Ich studiere Technische Physik an der TU Wien.

Design (4. Sem.) an der OHM-Hochschule Nürnberg, Schwerpunkt: CGI (3D Visualisierung)

Ihr studiert ja alle ganz schön komplizierte und sicherlich auch interessante Dinge =)
Ich möchte später einmal Astronomie studieren, obwohl alle sagen, dazu müsse man ein Genie sein…

Und ich studiere Kommunikations- und Elektrotechnik (3. Semester) an der Hochschule Lausitz in Senftenberg

Melina hat gesagt

Ich möchte später einmal Astronomie studieren, obwohl alle sagen, dazu müsse man ein Genie sein…

Soweit ich weiß kann man Astronomie so direkt garnicht studieren. Das geht wohl nur in Verbindung mit einem Physikstudium. Aber da kann dir Mary sicher mehr dazu sagen. Und mit Amateurastronomie hat das dann auch nicht mehr viel zu tun. Es wird also wirklich sehr theoretisch und abgespaced

Liebe Grüße
Falko

In Deutschland kann man soweit ich gehört habe Astronomie nur als Teilgebiet der Physik studieren, bei uns in Wien gibt es aber ein eigenes Astronomiestudium. Ich bin zeitweise sogar am überlegen, ob ich das nebenbei machen soll, immerhin ist die Hälfte der Vorlesungen in etwa gleich mit dem Physikstudium und ich könnte sie mir daher direkt anrechnen lassen. Und ich glaube, es gibt ein Praktikum, wo man unter anderem zum großen Teleskop von der Sternwarte kommt. Andererseits lockt mich dann wieder die (reine) Mathematik, das wäre auch ein interessantes Zweitstudium.
Mit einer soliden physikalischen Ausbildung stehen dir jedenfalls sehr viele Forschungsbereiche und Berufsfelder offen, darunter eben auch alle möglichen Forschungsrichtungen, die mit Astronomie zusammenhängen.

Jedenfalls solltest du gut in Mathematik und abstraktem Denken sein, und am besten Fall auch Spaß daran haben. Ich meine, du musst nicht unbedingt immer einen Einser in Mathe haben, aber du solltest dir bewusst sein, dass ohne Mathematik in Physik und (professioneller) Astronomie nichts geht. Es bringt nichts, wenn du mit Mathe auf Kriegsfuß stehst. Das ist ja auch ein Grund, warum alle sagen, es sei so schwer.
Wenn du aber kein Problem mit Mathe hast, kann ich dir nur sagen, es ist eines der schönsten Studien und macht echt Spaß! Und lass dich nicht abschrecken, wenn alle sagen, es sei so schwer, es haben mir auch alle gesagt, die Elektrodynamik 1-Vorlesung sei furchtbar schwer, unmöglich und zach und dann war es die schönste und beste Vorlesung in meinem bisherigen Studium (außer vielleicht dem Komplexe Analysis Teil aus Analysis 2). Was zu einem großen Teil am Stoff liegt, andererseits auch dem Vortragenden zu verdanken ist, der ist echt genial gewesen.

Eine weitere Möglichkeit, bei der man etwas weniger Mathematik braucht, ist Geologie mit Schwerpunkt Planetenwissenschaften/Fernerkundung. Das kann man an ein paar Unis in Deutschland studieren, z.B. in Berlin. Da geht es natürlich "nur" um die Planeten, um weiter entfernte Objekte wie Galaxien nicht, aber das ist auch sehr faszinierend. Besonders, nachdem über Raumsonden immer mehr Daten zur Verfügung stehen.

Lulu hat gesagt

Nur für mich wäre es nichts, ich verstehe Maschinen nur, wenn ich auf einen Knopf drücken kann und es dann funktioniert =)

Aus diesem Grund kann man ja auch etwas aus den Ingenieurswissenschaften studieren - dann klappts u.U. auch mit dem Verständnis der Technik an sich . Fertigungstechnik/Maschinenbau hört sich relativ trocken an, aber so "schlimm" ists gar nicht. Nebst fundiertem Grundwissen in Mathematik, Physik, Elektrotechnik, Technische Mechanik, Werkstoffkunde und Informatik - was durchaus trocken sein kann - geht es dann sehr schnell in praktischere Bereiche wie etwa Lasermaterialbearbeitung, Werkzeugmaschinen, Konstruktion, Innovative Werkstoffe, Zerspanungstechnik und Feinstbearbeitung.
Ich könnte niemals so wie Mary "nur" Physik studieren - da würde mir die Praxis fehlen (Achtung, soll keine Kritik an Physikern sein, aber 2 Semester Physik-Grundlagen haben mir gereicht   ).

Vielen Dank, Mary, für deine Antwort (und auch für die Antworten der anderen   ).
In der Schweiz kann man auch nicht einfach nur Astronomie studieren. Man studiert dann Physik mit Schwerpunktfach Astronomie und dem Minor Mathematik.
Ich mache gerne Math, vor allem Algebra =).
Das mit der Planetenwissenschaft tönt zwar interessant, ist aber nichts für mich. Ich möchte lieber eben mit Galaxien etc. zu tun haben.
Gibt es eigentlich einen Unterschied zwischen dem Studium Astronomie (also Physik mit Astronomie als Hauptfach) und Astrophysik? Oder ist das Studium das gleiche?
Liebe Grüsse
Lulu

Hier kommt noch eine Ergänzungsfrage: Wie lange dauert bei euch eine Beobachtungsnacht?
Liebe Grüsse
Lulu

Unterschiedlich, hängt von den Bedingungen ab und davon, wer mit ist. Mit Auf- und Abbauen kommt es meist auf 2 1/2-4 Stunden, danach wirds dann schon eher zu kalt und zu müde. Wenn meine Geschwister mit dabei sind, was ab und zu vorkommt, ist es dann kürzer.

Bei mir ists wie bei Mary. Da es im Herbst/Winter recht zeitig dunkel wird, verliert man auch etwas das Zeitgefühl und es kommt einem immer später vor als es wirklich ist   .
Richtig "durchgemacht" habe ich noch nie am (eigenen) Teleskop, aber auf Teleskoptreffen kam das durchaus vor. Da gibt es eben viele verschiedene Leute und Teleskope - da lohnt es sich auch   .

WoW! 4 Stunden! Ich möchte auch gerne so lange beobachten, doch meistens weiss ich nach 2 Stunden nicht mehr, was ich anschauen soll und dann räume ich alles weg…

Och… 8" bietet viele Beobachtungsmöglichkeiten. Man muss sich auch mal was anderes als nur Messierobjekte reinziehen