Fokussiermotor selbstgemacht

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Tobi ist in der Nutzergruppe 'Moderatoren'
Hallo Zusammen,

bis heute stand auf meinem Plan eine 5x Televue Powermate. Das ist eine überaus optisch hochwertige 5x Barlow mit einem 4fach Linsensystem, die ich gerne für meine Webcam-Planetenfotografie einsetzen würde…
Nur gibt's da wiedermal ein Problem: nämlich mein Okularauszug. Mein OAZ ist zwar ein massives Ding und visuell gar nicht mal so schlecht, aber sobald ich den zur Webcamfotografie verwende, wird es ganz schön eine Geduldsprobe, weil mir das Okularauszugshifting alles versaut! Entweder verschwindet nur durch eine leichte Drehung am Fokussierrad der Planet komplett vom Monitor oder ich bekomm ich nicht scharfgestellt.
Aber damit soll nun Schluß sein! :kls:
Als erstes werde ich mir einen kugelgelagerten Crayford-Okularauszug von Baader Planetarium kaufen. Dieser ist frei von nervendem Shifting und dann macht die Webcamfotografie doch gleich doppelt so viel Spaß :)!
Nur der beste OAZ taugt nichts, wenn bei Berührung des OAZ das ganze Bild wackelt.
Doch auch da gibt es die Lösung: Fokussiermotoren. Das sind kleine Motoren, die wie der Name schon sagt: das Bild fokussieren. Das hat den Vorteil, dass man nicht mehr selbst das Teleskop anfassen muss und somit das Bild erschütterungsfrei bleibt.

Aber auch hier gibt's wieder einen kleinen Haken…  :rolleyes:
Diese Geräte sind sehr teuer. Für einen einfachen Fokussiermotor für z.b. die Meade ETX oder Celestron Nexstar Teleskop kostet auch gleich wieder 200 Euro, wobei die für andere Okuarauszüge wie zum Beispiel meinem Skywatcher Newton auch nicht gerade billiger sind.

Es gibt aber nocheinmal eine Möglichkeit! Es gibt schon Okularauszüge, die einen eingebauten Fokussiermotor haben und qualitativ der Profiklasse angehören. Aber… ihr wisst es bestimmt schon… billig sind sie nicht :sad:
JMI wäre solch ein Hersteller. Für denen ihr bestes Stück muss man rund 530 Euro auf den Tisch legen und das war für mich der Ansporn, schoneinmal eine Eigenbau-Fokussierung für den neuen Crayford-Okularauszug zu entwickeln und zu planen :]

Was der Eigenbau-Fokussiermotor (bis jetzt) alles kann:
-3 Fokussiergeschwindigkeiten/Fokussierstufen
-Vorwärts und rückwarts laufen (OAZ rein, OAZ raus)

Mit ein bisschen Schulwissen lässt sich die Elektronik in einer sehr einfachen Schaltung so darstellen:

-R1, R2, R3 sind elektrische Widerstände mit jeweils 3 verschiedenen Werten. Je Größer der Ohm-Wert, desto langsamer läuft der Motor.
-S1, S2, S3 sind 3 Druckschalter oder Tastschalter (wie auf einer Fernbedienung). Wenn man auf einen der S-Schalter drückt, ist der Stromkreis geschlossen und der Motor läuft.
-Der gelbe Kasten soll einen 2poligen Schiebeschalter darstellen. Befinden sich die 2 linken, untereinanderliegenden Punkte geschaltet, so läuft der Motor vorwärts (Position 1) und wenn die hinteren geschaltet sind, so läuft er rückwarts (Position 2).

Die ganze Sache werde ich noch mit kleinen LEDs usw. weiterentwickeln und weitere Skizzen zur Verfügung stellen.
Eure Ideen sind auch willkommen! Wenn jemand eine Gute Idee hat, nur her damit! :)

Gruß,
Tobias

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Martin Reck ist in der Nutzergruppe 'Moderatoren'

Fokussiermotor selbstgemacht

Hallo Tobias,

man du hast vielleicht Ideen  :D . Aber eine sehr gute Idee  ;) . Wieviel PS soll den der Motor haben  :eek:

Ne ne, das is ne gute Idee. Ich habe im Astronomie Forum mal einen Beitrag gesehen. Da hat sich auch einer so ein Teil gebaut und hat die Bilder eingefügt. Hat sehr interesannt ausgesehen !
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Tobi ist in der Nutzergruppe 'Moderatoren'

AW: Fokussiermotor selbstgemacht

Hallo,

hm… mir fällt gerade auf, dass das ziemlich unpraktisch in der Praxis wäre… Das Teil hätte ja 3 Knöpfe und wenn man in die andere Richtung fokussieren will, muss man jedes mal erst den "gelben Schiebeschalter" umlegen… es wäre doch praktischer, gleich 6 Knöpfe einzufügen… dann wären es auch 3 Geschwindigkeitsstufen, nur müsste man nicht jedes mal der Stromrichtung ändern  :idee:

Skizze folgt…

Martin schrieb:
 Wieviel PS soll den der Motor haben
Der muss nichtmal so viel Leistung bringen. Der neue Crayford-Okularauszug läuft "butterweich" und da würde schon der schwächste 12 Volt-Elektromotor genügen. Der Motor sollte halt nach Möglichkeit in einem flachbauenden Gehäuse sein, damit ich den Motor richtig befestigen kann.

Ein gutes Beispiel wäre der Fokussiermotor von André Müller.

Dem seine Konstruktion sieht folgendermaßen aus:

Der kleine schwarze "Kasten" ganz rechts ist der Motor


So sieht seine Steuerungsbox aus.

Wie ich den Motor an das Fokussierrad bekomme, habe ich mir auch schon überlegt:
Ich bohre 2 Löcher in das Fokussierrad am Okularauszug und ich bohre 2 Löcher in eine Scheibe, welche ich am Motor befestige. Dann kommt durch die Löcher eine Gewindestange, die ich auf den äußeren Seiten mit 2 Muttern festziehe. Den Motor selbst werde ich dann über eine Rohrschelle am Okularauszug befestigen, da ich nicht gerade den doch schon teuren Crayford-Okularauszug verschändeln möchte (die 2 Bohrlöcher in das Fokussierrad reichen schon  :rolleyes: )

Gruß,
Tobias

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AW: Fokussiermotor selbstgemacht

Selbst ist der Astronom! :up: Ich würde mich daran nicht trauen, aber du hast ja schon einige Erfahrung in solchen Sachen, also: Viel Glück! :)
Wieviel kostet denn das kanze Unterfangen? Halt uns auf dem Laufenden ;)

Janek
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Tobi ist in der Nutzergruppe 'Moderatoren'

AW: Fokussiermotor selbstgemacht

Hallo Leute!

Janek schrieb:
Wieviel kostet denn das kanze Unterfangen?
Das wollte ich sowieso gerade hier schreiben… bis jetzt bin ich bei ungefähr 10 Euro für nur die Handsteuerbox. Der Motor wird nicht gerade das teuerste sein… vielleicht 5 Euro vom Schrottplatz. Dann brauche ich noch die Rohrschelle aus dem Baumarkt… nochmal rund 5 Euro…
Ich denke mit 20-30 Euro dürfte mein Lowcost-Fokussierer realisierbar sein.

Mir ist gerade was aufgefallen… wenn ich über den gelben Schalter in Position 2 gehe, würden alle Tastschalter (S1, S2, S3) die gleichen Motorgeschwindigkeiten bringen… der Widerstand kommt durch die Umpolung dann erst nach dem Tastschalter. Mist! Da muss ich wohl noch ein bisschen was verbessern! :rolleyes:

Gruß,
Tobias

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AW: Fokussiermotor selbstgemacht

Das wollte ich sowieso gerade hier schreiben… bis jetzt bin ich bei ungefähr 10 Euro für nur die Handsteuerbox. Der Motor wird nicht gerade das teuerste sein… vielleicht 5 Euro vom Schrottplatz. Dann brauche ich noch die Rohrschelle aus dem Baumarkt… nochmal rund 5 Euro…
Schön! Kaufst du die Handsteuerbox "fertig" und die Schelle aus dem Baumarkt? ;)

Janek  :-)
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Andromedaner

Re: Fokussiermotor selbstgemacht

Hm, klasse Idee!
Zumindest der Motorfokus wär eine interessante Idee für meinen Dob, da ich die selben Probleme habe wie du, allerdings meinen OAZ schon ausreichend verbessert habe…


bis heute stand auf meinem Plan eine 5x Televue Powermate. Das ist eine überaus optisch hochwertige 5x Barlow mit einem 4fach Linsensystem, die ich gerne für meine Webcam-Planetenfotografie einsetzen würde…

In Sachen Astrofotografie treibst dus ja wirklich bis zur Perfektion ;)
Viel Spaß!

mfg

Nicolas Ziob

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Tobi ist in der Nutzergruppe 'Moderatoren'

AW: Fokussiermotor selbstgemacht

Hallo Zusammen,

Janek schrieb:
 Kaufst du die Handsteuerbox "fertig"…
ich weiß jetzt zwar nicht was du unter fertig verstehst, aber mit 10 Euro für die Handsteuerbox meinte ich die eigentliche Box inklusive der Knöpfe, Elektronik etc., wobei die Box nur "roh" ist und ich alles selber einbauen muss.

Nico schrieb:
 Zumindest der Motorfokus wär eine interessante Idee für meinen Dob, da ich die selben Probleme habe wie du, allerdings meinen OAZ schon ausreichend verbessert habe…
Für deinen Dobson? Ich meine halt bis du da fokussiert hast, ist das Objekt schon wieder… naja… du weißt schon :D

Im Astronomie.de-Forum machte mich jemand darauf aufmerksam, dass an dem Standard-Skywatcher OAZ sich 2 Kleine Madenschrauben befinden, mit denen man den Druck auf den OAZ regulieren kann. Es heißt, dass wenn man sie fester anzieht, das System beinahe Shiftingfrei ist. Vielleicht wird's dann doch noch was mit der 5x Televue Powermate  :]

Gruß,
Tobias

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