Nacht der Sommer Klassiker

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Andromedaner
So nach dem ich mich lange nicht mehr gemeldet habe hier mal wieder ein Lebenszeichen von mir. Hatte in Letzter Zeit viel Zeug und die Ohren und Wenig Zeit für Astronomie, aber jetzt hab ich wieder mehr luft. Ein paar Fotos liefer ich evtl. noch nach mal sehn.


Schönen Gruß, viel Spaß Beim lesen


Manu


Ort:  47°44',48 n;  9°23'9,8" o
Zeit 18.8.2012 23:00-2:00
Equibment: Galaxy D8 8" Dobson, 2 Galaxy Superview Okulare mit 16 und 42 mm Brennweite und 65° Gesichtsfeld
Seeing: Sehr gut! Nur im Süden eine kleine Lichtkuppel
Wetter: ca 15-20°, Absolut Klar, leichter Wind aus NO

Nach dem ich schon freitags beschlossen hatte, mich nach der Sternwarte um 12 eine halbe Stunde hinzulegen und dann mal wieder ein Bisschen zu beobachten, Beschloss ich am Samstag nun wirklich zu gehen, da ich im Freitag dann doch eingeschlafen war. Ich fuhr los, und da ich nicht mehr viel Sprit im Tank hatte und zu faul war nach Weisgottistan etwas tanken zu fahren, beschloss ich mir einen weniger entfernten Ort auszusuchen, den ich dann auch fand (nicht 8 sondern bloß 2,5 km weg, ich musste am morgen danach noch einiges fahren, deswegen meine Vorsicht).

Nach dem ich los gefahren war beschloss ich irgendwann auf einen Feldweg abzubiegen. Irgendwann merkte ich das dass eine doofe Entscheidung war. Ich kam in einen Wald, nach dem ich ca 800 Meter in Schrrittgeschwindigkeit weitergefahren war, weil auf dem Weg nicht ein mal Kies lag. Und das einzig Interessante, was ich dort sah, war ein Hase der sich nicht mal durch meine Scheinwerfer aufschrecken lies. Ich wendete und fuhr zurück auf die Straße.

Nach dem ich noch einen Kilometer in nördlicher Richtung weiter gefahren war beschloss ich es mir auf einer gemähten Wiese neben einem Maisfeld gemütlich zu machen. War okay, es kamen zwar hin und wieder ein paar Autos, aber ich hörte sie eine halbe Minute bevor ihr Fernlicht meine Augen auf Tageslicht umstellen würde und so konnte ich rechtzeitig die Augen schließen. Nach dem ich meinen Kram incl meinem neuen Klappstuhl aufgebaut hatte, konnte es los gehen. Ich war beeindruckt von der schönen wolkigen Milchstraße über mir. Besonders beeindruckte mich das sie richtig schön struckturiert war. So gut habe ich sie wirklich noch nie gesehen. Es war perfektes Wetter und der Ort war auch okay.


Ich war beieindruckt von dem Maisfeld, der Wind der durch fegte erzeugte ein Geräusch wie fließendes Wasser. Okay ich geb's ja zu, es war das Rinnsal vor dem Maisfeld, aber das nahm ich erst später am Abend war, weil es total zu gewuchert war.

Als ich mich Neben mein Teleskop setzte war ich angenehm überrascht von der angenehmen und leichten Sommerbrise die um mich wehte. Sehr angenehm. Ein kleiner Fleck am Süd-Ende der Milchstraße erweckte meine Aufmerksamkeit und ich schwenkte mein Teleskop in seine Richtung. Ein kleiner netter Offener Sternhaufen zeigte sich mir. Allerdings beschloss ich dann doch relativ schnell mir erst mal ein bisschen spektakuläreres Objekt auszusuchen. Welcher Haufen es genau war weiß ich nicht, könnte aber (vom Aussehen her) der Wildentenhaufen sein. Wo genau der liegt weiß ich aber nicht.

Da ich Ha und Chi auf der anderen Seite klar vor Augen hatte, beschloss ich:"Ha, den nem'wa mit wa". Immer wieder beeindruckend.

Ich stellte fest: Der Wind war richtig warm. Und ich war richtig zu warm angezogen! Also wich mein Pulli dem warmen nach Heu riechendem Wind.

Ein Heller Stern, 6 Hand breit unter Cassiopea erweckte meine Aufmerksamkeit und ich schubste meinen Dobson darauf. Sehr schön wie Helle Sterne im Teleskop Funkeln, immer wieder ein toller Anblick.

Mit den Beatles und dem Song Michele Suchte ich nach M81 und 82. Nichts, schade. Ich Beschloss später noch mal zu schauen.

Und ich stellte fest: Cool, mein knallorangener Stabilo ist im Rotlicht absolut und zu 110% Unsichtbar. Klasse! Ich Schlaltete mein Rotlicht ab, Tadaa! Da war die Schrift wieder, die ich ein 3 Minuten gesucht hatte. Klasse, für das nächste Mal nehme ich definitiv einen anderen Stift mit. Ich Beschloss, mal meinen Karkoschka auszupacken und ihn zum ersten mal richtig zu nutzen. Ich schaute und suchte mir die Nummer 7662 aus, den Nordamerika Nebel.

Das Resultat: nichts, kein Warmer Wind mehr und kein Nordamerikanebel :-( doof, ich Beschloss mir den irgendwann mal von einem Sternwärter oder einem anderen der mehr Ahnung hat als ich zeigen zu lassen.

Komischer Ort, in einiger Entfernung ieherte ein Pferd. Irgendwo ganz weit Weg eine Disko mit Musik die mir nicht gefiel, und ein Fuchs der rumbellte.

Ich legte mich auf die Frischgemähte Wiese und suchte mit meinem Tablet nach etwas interessantem zum angucken. Ich beschloss ein NGC Objekt im Drachen zu suchen, fand aber auch nichts. Naja ich guckte weiter im liegen.

Ich Beschloss einen altbekannten Klassiker an zugucken, den ich auch ganz sicher finden sollte. Tatsächlich, ich fand die Whirlpoolgalaxie und vergrößerte sie mit meinem 16er 80fach. Sehr schöner Anblick. Dort werweilte ich einige Zeit. Eines meiner Lieblingsobjekte, wirklich schön.

Mit wieder einsetzendem warmem Ostwind schwenkte ich auf den Kugelsternhaufen M13. Großartig! Wirklich immer wieder ein Fantastischer Anblick. Dort blieb ich auch wieder lang. Und schwenkte dann auf den Ring Nebel.

Auch sehr schön, auch wenn nicht soo gut wie in der Sternwarte mit dem UHC Filter. Dann blickte ich noch mal in die Atemberaubende Milchstraße und beobachtete Albireo, erst mit 30fach dann mit 80fach. Toll. Beim Anblick der tollen Milchstraße fiel mir ein das ich Andromeda schon lange nicht mehr an geguckt hatte. Da ich hier auch nicht mit meinem Manko kämpfen musste, das ich Andromeda mit Eselsbrücken einfach nicht finde, da ich sie mit bloßem Auge sah. Nett, aber ich entschied später noch mal drauf zu schwenken, mit etwas besserer Adaption. Ich merkte das die Plejaden schon weit über dem Osthorizont waren und dachte ich schaue mir das Objekt das ich zum ersten mal in einem 8" Gerät wie meinem angucke. Die Plejaden. Schön die hellen verstreuten Sternchen. Sehr sehr Hübsch.


Ich machte mal wieder eine Feststellung. Mein Osthorizont war sch… weil viel zu tief. Und ich brauche eine Uhr die mich nicht blendet. Und ich brauchte 15 Minuten Schlaf. Diese nahm ich mir, sehr angenehm auf der weichen Wiese mit meiner Jacke als Kopfkissen unter dem wundervollen Sternendach mit der Milchstraße.

Ich nahm noch mal Andromeda in Angriff. Etwas besser als vorher, irgendwie beeindrucken das dieses Helle unscharfe strahlen noch in 2,5 mil. Lichtjahren Entfernung noch sichtbar ist. Die 2 Intention meiner Pause war auch erfolgreich. Ich wollte mir noch einmal Jupiter angucken, aber die Ergebnisse waren unbefriedigend unscharf. Ich schwenkte um auf das Reiterlein.

Ich beschloss noch mal auf Ha und Chi zu schwenken, sehr schön. Immer wieder unglaublich schön wie viele Sternchen da drin zu sehen sind. Gegen kurz vor Zwei schwenkte ich dann zum Schluss noch mal auf die Plejaden.

Um 2 Uhr packte ich meine Sachen und brach nach Hause auf. Ein gelungener Abend.

Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott,  der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns  verlangt, dieselben nicht zu benutzen.

Galileo Galilei
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Etz´red i!
Peter Maier ist in der Nutzergruppe 'Moderatoren'
Hi Manu,

Willkommen zurück!
Schöner Beobachtungsbericht! Du schreibst immer sehr lebhaft und ausführlich - man erlebt gewissermaßen mit! :)

Ich find´s auch super wie Du ganz unverhohlen und unverblümt über kleinere Fehler schreibst, die Dir unterlaufen und über Dinge, die  eben nicht immer so nach Plan laufen. Mit Sicherheit ist dem einen oder anderen schon mal ähnliches oder sogar dasselbe passiert!

Ein paar Tipps auf den Weg - viele kannst Du Dir nach diesen Erfahrungen sicherlich auch selbst schon geben:

Mögliche Beobachtungsorte soweit wie möglich tagsüber auskundschaften (soweit die nächtliche Streulichtsituation bei Tageslicht einschätzbar ist) oder einfach die Vereinsfreunde der nächsten Sternwarte bzw. andere Amateurastronomen aus der Region fragen. Meistens können die sehr gute Tipps geben. Ich persönlich fahr auch immer gerne in der Dämmerung raus, wenn es noch nicht vollständig dunkel ist. Dann hat man i.d.R. noch immer genügend Zeit, um in aller Ruhe einen hübschen Platz auszusuchen und kann sein Teleskop ohne künstliches Licht aufbauen. Ich genieße auch immer den Moment bevor die astronomische Dämmerung anbricht, die Natur, den feurigen Westhorizont, den tiefblauen Himmel, die Fledermäuse :-) - man kann natürlich die Zeit und das Restlicht auch nutzen, um nochmal im Karkoschka oder anderen Sternkarten zu blättern…

Die Zeit bis zur richtigen (astronomischen) Dunkelheit kann man auch hervorragend zum Aufsuchen der einfachen Objekte wie offene Sternhaufen, Kugelsternhaufen, Doppelsterne usw. nutzen. Ist gut zum "Warmwerden" und auch solange die Dunkeladaption noch nicht vollständig entwickelt ist.

Den Nordamerikanebel (NGC 7000) und andere schwierigere NGC Objekte, die Du vorher noch nie gesehen hast und über die Du Dich vorher noch nicht ausreichend informiert hast, hebst Du Dir besser für die dunkelste Zeit der Nacht auf und vor allem für den Zeitpunkt, wo diese Objekte möglichst hoch über dem Horizont (Kulmination) stehen. Dann sind die Aussichten auf eine erfolgreiche Beobachtung am Besten…
Ich würde Dir empfehlen, Dich die nächsten Beobachtungsnächte einfach erstmal näher mit dem "Atlas für Himmelsbeobachter" (E. Karkoschka) auseinanderzusetzen. Die darin enthaltenen Objekte sind größtenteils alle mit Optiken unter 10" problemlos beobachtbar und man ist damit eine ganze Weile lang beschäftigt. Ich benutze diesen Atlas selbst nach vielen Jahren noch und kann immer noch nicht sicher behaupten, jedes darin aufgeführte "Paradeobjekt" alleine gefunden und gesichtet zu haben!
Wenn man sich dann doch an noch exotischere und schwierigere Objekte wagt, sollte man besser immer vorher prüfen, ob die scheinb. Helligkeit noch im Rahmen des Möglichen liegt (vgl. Grenzhelligkeit des Teleskops!) und selbst dann kann ein lichtschwaches Objekt extrem schwierig zu beobachten sein, wenn es etwa nur bei indirektem Sehen, perfektem Seeing und Bedingungen kurz "aufblitzt" oder in unmittelbarem Einfluss eines helleren Sterns steht.

Es ist auch ein guter und wichtiger Vorsatz, während der Beobachtungsnacht keine Medien zu verwenden, die die Dunkeladaption beeinträchtigen - gerade bei schwächeren Objekten kann das sehr entscheidend sein für den Beobachtungserfolg.
Ich hatte schon Fälle, wo bereits die schwächste Stufe meiner dimmbaren Astroleuchte geblendet hat und ich jedes Mal, wenn ich wieder durchs Okular sah, für mindestens zwei Minuten entspannen musste.

Zu den aktuell interessanten Objekten:

M81&82 ist ein wunderbares Paar - es waren die ersten Galaxien, die ich nach Andromeda beobachtet habe.
Ich finde sie meistens ganz einfach auf Anhieb, wenn ich die Diagonale im Kasten des Großen Wagens, die vom linken unteren und vom rechten oberen Stern gebildet wird, in Gedanken einfach einmal nach Norden verlängere. Richte den Sucher auf diese Region aus und lege ein möglichst kurzbrennweitiges Okular ein - bei gutem Himmel zeigt sich das Galaxiepaar schon im Sucher! Bei niedriger Vergrößerung ist es sehr beeeindruckend beide Galaxien in einem Gesichtsfeld zu sehen.

Weiterhin kann ich den Omega- oder Schwanennebel (M17) sehr empfehlen, auch wenn dieser leider im Schützen und damit recht tief steht. Versuche ihn im Kulminationspunkt zu beobachten, ist extrem hell und auch schon leicht mit Sucher zu finden - mein persönlicher Lieblingsnebel gleich nach M42! :-)

Pflichtobjekt am Sommerhimmel ist auch M27, der Hantelnebel - wenn auch am Anfang vielleicht nicht ganz so einfach aufzufinden…

Der Nordamerikanebel sieht, wenn man die Sternenkarte anschaut, immer wie ein sehr leichtes Objekt aus - schön groß und ganz in der Nähe vom hellen Deneb. Aber leider ist der gerade wegen seiner Ausdehnung in der Fläche sehr lichtschwach. Ein UHC-Filter ist hier eigentlich immer notwendig und meist hat man - vor allem mit kleineren Öffnungen - nur dann Glück, wenn man nach dem sogenannten "kleinen Orion" Ausschau hält, eine inoffizielle Sternenkonstellation, die sich in der "Bucht von Mexiko" befindet. Das ist der hellste und markanteste Teil des Nordamerikanebels und damit leichter auszumachen. Allerdings benötigt man hierfür niedrigste Vergrößerungen - das Gesichtfeld kann gar nicht groß genug sein.
Ähnlich verhält es sich auch mit dem schönen Cirrusnebel - den ich Dir mit etwas mehr Erfahrung auch wärmstens empfehlen kann. Die zwei Nebelteile "Sturmvogel" und "Knochenhand" sind auch schon mit kleineren Öffnungen wie 6" und Nebelfilter gut beobachtbar und bieten viele Details.

Aber um unnötigen Frust zu vermeiden, würde ich Dir wirklich erstmal die interessanten Messier- und prominente NGC-Objekte ans Herz legen. Alles weitere kommt mit der Zeit ganz automatisch dazu. :-)

Weiterhin viel Erfolg bei Deinen nächsten Beobachtungsnächten und halt uns doch bitte weiter auf dem Laufenden!

Grüße,
Peter
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Falko ist in der Nutzergruppe 'Administratoren'
Hallo Manu,

wieder ein ganz fantastischer Bericht :up:

Hatte fast geglaubt, selbst dabei gewesen zu sein ;)

Gerade die ganze Atmosphäre ringsherum ist das, was mich an einem Beobachtungsabend in freier Natur immer am meisten reizt. Das Zwitschern der Nachtigall, das Zirpen der Grillen, das Schnaufen des Igels, der Wind, der Duft der Sommerwiese, rauschendes Wasser, die natürliche Ruhe … und über einem dieser fantastische Sternenhimmel.

Manu hat gesagt

Ich legte mich auf die Frischgemähte Wiese und suchte mit meinem Tablet nach etwas interessantem zum angucken. Ich beschloss ein NGC Objekt im Drachen zu suchen, fand aber auch nichts. Naja ich guckte weiter im liegen.
Ich würde mal vermuten, dass es sich um den Katzenaugennebel NGC 6543 handelt. Kein ganz leichtes Objekt, da es erst bei höherer Vergrößerung und genauem Hinsehen als planetarischer Nebel identifiziert werden kann. Trotzdem eines meiner Lieblingsobjekte, weil man auch schon mit kleineren Teleskopen den Zentralstern entdecken kann.

Sag mal Manu, hättest du nicht Lust zum diesjährigen Androtreffen zu kommen?
Ich denke mal ein, zwei Leutchen sollten noch Platz finden.

Liebe Grüße
Falko
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Andromedaner
Danke für die nützlichen Tipps und das Lob :-).

Das mit dem Treffen überlege ich mir, weil ich im September/Oktober auch noch nach Paris will, aber das ist noch nicht fix.

Ich schau mal, aber danke das du es erwähnt hast.

Zum Thema Medien: Google Skymap hat einen ziehmlich guten weil dunklen Nach Modus. Das display wird vom normalen ganz dunkel auf noch etwas dunkler reduziert und es wechesln in die farben Rote Sterne/linien und schwarzer hintergrund. Und mit meinem neuen Spielzeug macht es mehr Spaß, weil es schneller lädt und auch die lagesensoren besser zu sein scheinen. Außerdem: Der Bildschirm ist mehr als doppelt so groß (alt 2,7" neu 7")

Aber das mit dem Andromeda treffen überlege ich mir noch. Auf jedenfall nehm ich dann die NEX mit :-).

Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott,  der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns  verlangt, dieselben nicht zu benutzen.

Galileo Galilei
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