Projekt *Don Quijote*

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Erdling
Hi,

ich habe heute den im Satellitenkontrollzentrum der ESA in Darmstadt veranstalteten Workshop über erdnahe Objekte (NEO) und ihre Gefahren im Livestream verfolgt.

Internationale Experten haben nach einer dreitägigen Konferenz in Darmstadt ihre Strategien gegen einen möglichen Asteroideneinschlag auf der Erde präsentiert. Eine Möglichkeit sei, die Geschwindigkeit des Asteroiden zu verändern. Sollte genug Zeit bis zum vermuteten Einschlag sein, könne auch über ein Weltraumgerät mittels der Schwerkraft versucht werden, den Asteroiden von seiner Bahn abzulenken. Die Schwerkraft werde dabei wie ein Abschleppseil funktionieren. Allerdings seien solche Methoden eher für kleinere Asteroiden mit einem ø von weniger als 300 m gedacht. Die ESA-Experten bezeichneten die Gefahr durch Asteroiden als weltweite Bedrohung, die auch eine globale Antwort erfordert.Asteroiden sind Felsbrocken unterschiedlicher Größe, die als Überbleibsel der Entstehung des Sonnensystems vor gut 4,6 Milliarden Jahren um die Sonne kreisen. Bei einem Einschlag auf der Erde könnte ein solcher Brocken je nach Grösse und Zusammensetzung schwerste Verwüstungen anrichten.

Eine grosse Chance bekommt das von der ESA geplante Projekt Don Quijote.

Ich werde meine Aufzeichnung noch einmal durchsehen und dann weiter berichten. toS

Geht die Sonne auf im Westen,
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Erdling
Hi,

also Don Quijote wird vielleicht zum Einsatz kommen, aber mangels Masse (mit Masse ist natürlich das liebe Geld gemeint!) geht es da vorläufig noch nicht weiter.

Die Studien zum Testprojekt Don Quijote laufen aber weiter. Die Sonde Sancho soll einen bis jetzt harmlosen Ziel­asteroiden ansteuern und ihn vermessen bzw. Bilder zur Erde schicken, damit die Wissenschaftler eine geeignete Angriffsfläche ermitteln. Der Lander Hildalgo fliegt dann später direkt mit hoher Geschwindigkeit auf diesen Asteroiden drauf. Ziel würde sein, durch den Aufprall die Flugbahn des Asteroiden zu verändern. So soll getestet werden wie man die Asteroidenbahn ändern kann. Das Projekt ist technisch machbar, liegt aber unter anderem aus finanziellen Gründen zunächst auf Eis.



Bild: ESA-NEO / Don Quijote Concept

Das nächste Ziel ist nun, dass man eine Experten-Kommission bildet die sich um die Impact-Kandidaten kümmert und ausserdem neue Technologien für den Notfall entwickelt.

Zur Zeit gibt es ~ 1.100 Kandidaten, die der Erde in den nächsten 100 Jahren sehr nahe kommen und die grösser als 150 m sind, also ungeliebte Besucher. Davon ist zwar keiner auf direkten Kollisionskurs, aber bei einer leichten Bahnabweichung könnte sich das sehr schnell ändern.

Hoffentlich tagen die nicht zu lange. toS

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